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Der Topkapı-Palast war Wohn- und Regierungssitz der Sultane des Osmanischen Reichs.Die Besichtigung des Palastes ist die zeitaufwendigste in Istanbul. Topkapı (sprich: Topkape), "Kanonentor" nennt sich dieses Konglomerat. Ein 70 ha großes Gebiet mit einer Vielzahl an Gebäuden und Räumen wartet auf Entdeckung. Die auf vier "Höfen" verteilte Anlage war von 1478 bis 1853 Regierungssitz. Danach zog man in den modernen und luxuriösen Dolmahbace-Palast um.
Den größten Raum des Palastes nahm der Harem ein,
in dem sich auch die Privatgemächer des Sultans und seiner Mutter
befanden. Das Schicksal der Haremsdamen war nicht lustvoll-paradiesisch,
wie das der Welt vorgegaukelt wurde. Tausende Frauen und Mädchen waren
bis zu ihrem Tod größtenteils unter entsetzlichen Umständen im Harem
eingepfercht, bewacht von den Schwarzen Eunuchen (mit Kastration und
Penektomie). Frauen, die Töchter gebaren, sahen diese nie, weil sie nach
der Geburt ermordet wurden. Kontakt mit der Außenwelt gab es nicht. Weil
der Nachschub an begehrten, schönen Jungfrauen nie versiegte, war die
nur etwas ältere Haremsdame als Sexualobjekt nicht mehr begehrt. Die
psychische Situation dieser Bedauernswerten war entsprechend desolat.
Nur einer Handvoll der Frauen gelang eine gewisse Karriere als Odaliske,
Favoritin, als "Frau", nicht aber als Ehefrau. Starb der Sultan, dann
wurden die bevorzugten Frauen verheiratet, andere wurden in einem alten
Palast untergebracht.
Bis zu 6.000 Menschen waren in dem Serail beschäftigt. Tausend Köche waren für das leibliche Wohl der Menschen verantwortlich. Und über allem herrschte der Sultan in einer goldenen und überaus heilen Welt, die er nur anlässlich des Freitagsgebets verließ. Die Besichtigung des Topkapı-Palastes gestaltet sich recht schwierig, weil jeder Sultan bestrebt war, Gebäude zu verändern oder neue zu errichten. Ein gewisses Durcheinander drängt sich dem Laien auf. Deshalb ist es gut, wenn man sich vor dem Besuch des Topkapı Sarayı Informationen angelesen hat und viel Zeit und Geduld mitbringt, denn die Besucher treten in riesigen Massen auf und versperren die Sicht. Fotografieren ist nicht in allen Räumen erlaubt, aber alle Räume sind auch ohne Blick durch einen Sucher sehenswert. Zum Vergrößern und für Infos bitte auf ein Foto klicken. |
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Zu den Fotos von Istanbul Texte und Fotos © Heinz Albers Zur Website von Heinz Albers |