Schnipsel

....auf unseren Reisen aufgeschnappt, gelesen, bemerkt und
notiert von Heinz Albers

Aktualisierte Schnipsel und mehr lesen Sie in meinem Buch
"So fern und doch so nah"



Sri Lanka 2001:
Das junge Paar auf seiner ersten großen Reise. Staunend betrachten die jungen Leute die vielen kleinen Salamander an den Mauern unserer Hotelanlage. Sie hatten solche Tiere noch nie gesehen und fragten mich nach deren Bezeichnung. „Das sind Salamander“, erklärte ich. Am nächsten Morgen kam sie ganz außer Atem zu uns und sagte: „Wir hatten über Nacht auch einen Leguan im Zimmer.“


Thailand 2004:

In Khao Lak trafen wir ein etwas älteres Paar. Er erzählte uns von den zahmen Tieren in der Umgebung ihres Hotels im Inland von Costa Rica: „Da waren die Tiere so zutraulich, da kamen die Katamarane sogar bis an unseren Tisch.“ Womit er bestimmt die Kormorane meinte.


Dominikanische Republik 1993:

Dann war da noch der Konditor im Cayo Levantado Beach-Hotel, der uns deutschen Gästen eine besondere Freude machen wollte, in dem er die Torte mit einem großen Hakenkreuz aus Sahne verzierte.


Kenia 2000:

Der kaum Deutsch sprechende Kenianer in dem Bank-Schalter unseres Hotels sagte nach Vergleich der Daten des Travelers Cheques mit denen des Reisepasses meiner in Hameln geborenen Frau: „Du Rattenfänger von Hameln?“


Thailand 2007:

Die Menschen in Thailand, wie auch in einigen anderen Ländern Asiens, haben große Probleme damit, unseren Buchstaben „R“ auszusprechen. Statt des „R“ sprechen sie ein „L“ oder verschlucken diesen Buchstaben. Während unserer Taxifahrt in Bangkok vom Swiss-Hotel zum Flughafen Survarnabhumi zeigte sich der Fahrer sehr gut über die deutsche Fußball-Bundesliga informiert. Er wusste spontan, dass Bayern München derzeit die Tabelle anführte und dass Schalke 04 an zweiter Stelle stand. Das Wort „Schalke“ ergänzte er nach kurzer Überlegung mit den Wörtern „Zelo fol, zelo fol!“, was so viel wie „zero four“, also „null vier“ bedeuten sollte; eben Schalke 04


Bali 1999:

Während unserer privaten Rundreise durch Bali sagte der gut Deutsch sprechende indonesische Reiseleiter "Rio" zu uns, dass er den Auftrag von seinem aus China stammenden Chef habe, immer freundlich zu seinen Gästen sein zu müssen: „Immel fleundlich, ohne Knullen und Mullen.“ Da der Chinese lange Zeit in Hannover gelebt hatte, konnte das sogar in Deutsch anordnen.


Bangkok 2003:

Während unseres Aufenthaltes im Don Mueang-Airport kauften wir uns im Duty-free-Shop eine neue Digital-Kamera, die Olympus C5050, die damals als beste Kamera galt. Unsere Casio QV2900UX erfüllte wahrlich nicht unsere Vorstellungen von passablen Fotos. Mit der kompetenten Verkäuferin waren wir bald handelseinig geworden; 200 Euro konnten wir gegenüber des Verkaufspreises in Deutschland sparen. 798.- Euro zahlten wir und bekamen noch eine Uhr geschenkt. Die Verkäuferin demonstrierte den Fotoapparat und erklärte ihn uns und packte alles sorgfältig ein. Wir nahmen unsere Neuerwerbung und wandelten durch die lange Halle des Flughafens. Nach einer Weile hörten wir hinter uns schnelle, trippelnde Schritte und den Ausruf „Please! The Bättelie, the Bättelie!“ Wir drehten uns um und erkannten unsere Verkäuferin. Sie hatte versäumt, die Batterien - einfache Akkus im Wert von ein paar Euros - nach der Vorführung der Kamera zu entfernen. Um diese bat sie uns. Ich bot ihr an, statt der Batterien die Uhr zurückzunehmen. Nein, sie bestand auf „The Bättelie“


Jamaica 1997:

Ein Schild wies in unserem Rundreisebus mit folgendem Satz sehr diskret und charmant auf das Rauchverbot hin: „Denken Sie doch nicht ständig an das Rauchen.“


Ägypten 2008:

Wir warteten nachts in Hurghada auf unsere Maschine nach Düsseldorf. Es standen im Flughafen auch Maschinen nach Perm und Moskau abflugbereit. Die Angestellten in der Passstelle forderten die vielen russischen Passagiere wiederholt durch Zuruf mit „Let‘s go!“ und „Come on!“ auf, sich endlich zu ihrem Flug zu begeben. Kaum jemand folgte dieser Bitte, weil niemand das Englische verstand.
Bis ich dem Angestellten erklärte, dass er die Russen mit einem lauten und befehlenden „Dawai, dawai!“ herrufen müsse. Ich machte es ihm vor, in dem ich meine Hände wie einen Trichter vor meinem Mund hielt und laut wie auf einem Kasernenplatz mit Stentorstimme die Wörter in die Halle rief. Er wiederholte das mit großem Erfolg. Die so herbei befohlenen Russen rannten förmlich zum Schalter.
Der Zöllner war mir dankbar und erklärte, dass er das zukünftig immer so handhaben werde.


Stalaktiten, Stalagmiten und Stalagnaten:

In der herrlichen Inselwelt von Ao Phang Nga im Westen von Thailand besichtigte unsere Reisegruppe am 08.03.2004 auch die große Tropfsteinhöhle auf der unbewohnten Insel „Tham Lot“. Dort wächst eine mächtige Stalagmite einer Stalaktite entgegen, so dass beide nur noch etwa einen Meter voneinander entfernt sind und sich irgendwann zu einer Stalagnate vereinigt haben werden.
Eine hübsche junge Frau hatte ich gebeten, für mich zwischen Stalagmite und Stalaktite für ein Foto Modell zu stehen, was sie auch bereitwillig machte.
Während sie die Stalagmite erkletterte sagte ihr Mann zu mir, dass er nie genau wisse, was eine Stalagmite und was eine Stalaktite sei. Er brächte das immer durcheinander. Ob ich ihm nicht eine passende Erklärung liefern könne, eine Eselsbrücke gewissermaßen.
Nichts einfacher als das. „Stell dir mal den Busen deiner Frau vor. Was glaubst du, wie der in 30 Jahren aussieht. Zeigt er dann mehr von oben nach unten oder eher umgekehrt?“
„Klar“, sagte er, „natürlich von oben nach unten.“
„Also“, entgegnete ich ihm recht freimütig, „die Titte hängt immer nur von oben nach unten.“
Den logischen Schluss daraus verstand er ganz alleine „Stalak-titte, Stalak-tite, das werde ich nie wieder verwechseln; natürlich von oben nach unten!“
Der junge Mann war begeistert. Sicher wird er sein Leben lang an dieses Gespräch zurück denken.


Kaufangebot:

In einem Gemischtwarenladen in der Ortschaft Voi in Kenia bot uns 1994 ein Verkäufer für unsere Tochter Lisanne fünf Elefanten. Da wir an der Zahlungsfähigkeit des Verkäufers heftig zweifelten, keinen Platz für die Tiere hatten und Lisanne uns lieb und teurer war, ist es nicht zu diesem Deal gekommen.


Flug nach Holguin (Kuba), 02.07.1997:

Ansage des Piloten Oppitz des Fluges LT434 in Düsseldorf, dass „zum Ferienbeginn der Flughafen Düsseldorf nicht in der Lage ist, eine pünktliche Durchführung zu garantieren.“ Er erlebe dieses nun schon seit 20 Jahren.


Aztekisch:

1998 sagte man uns in Mexiko, dass das Wort „Pyramide“ in der Sprache der Azteken kurz und knapp Tlahuizcalpantecutli heißt.
Zusatz 2019: Das stimmt so nicht. Tlahuizcalpantecutli ist der Name der Gottheit "Herr der Morgenröte".


Bali 1999:

Wir hatten das Angebot des Gästebetreuers des Hotels Bali Mirage, bei der Verbrennung seiner toten Oma zuzuschauen, aus Pietätsgründen abgelehnt.


Thailand 2007:

Im Gebäude des Provinzflughafens von Trat wurde ich von einem Deutschen angesprochen: „Sind Sie Herr Albers?“ Als ich das bestätigte, sagte er mir, dass er meinen Reisebericht über Koh Chang dabei habe. Er sei 6 Wochen auf Koh Chang unterwegs gewesen und er habe alles so vorgefunden, wie es in meinem Bericht zu lesen sei.


Bangkok 2003:

Das Frühstücksbuffet in der 78. Etage des Baiyoke Sky-Hotels maß 75 Meter.


Sri Lanka 2001:

Nur wenigen Menschen ist es vergönnt, einen Blick auf das größte Heiligtum Sri Lankas zu werfen, den Schrein des heiligen Zahns, einer Reliquie Buddhas. Wir hatten das Glück, in dem wahnsinnigen Gedränge zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu stehen. Die kleine Pforte zum Schrein wird nur selten und dann auch nur für einige Augenblicke geöffnet.


Handy-Netz Sri Lanka 2001:

Der Staat Sri Lanka hatte damals unter immens hohen Kosten begonnen, ein Mobilnetz aufzubauen. Da im Grunde nur Touristen oder reiche Bürger im Besitz von Handys waren, waren die Tarife entsprechend extrem ausgerichtet. Eine Gesprächsminute oder eine SMS nach Deutschland kostete daher rund 14.- DM (7.- Euro). Irgendwann während unseres Urlaubs bemerkten wir, dass ein Deutscher seit Tagen unentwegt damit beschäftigt war, an seinem Handy zu hantieren.
Ich sprach ihn an, ob sein Gerät eine Störung habe und ich ihm helfen könne. Er entgegnete mir, dass alles in Ordnung sei, dass er nur mit seinen Leuten daheim ständig SMS austausche und auch telefoniere. Das ginge den ganzen lieben Tag immer hin und her; das sei so lustig.
Meine Frage, ob er über die Höhe der Gebühren informiert sei, beantwortete er sinngemäß in sächsischem Dialekt, dass sie wohl so ähnlich wie zu Hause sein müssten, vielleicht etwas höher, was ihn aber nicht weiter stören würde.
Nachdem ich ihn aufgeklärt hatte, was eine SMS und die Gesprächsminute kostet, fiel ihm der Unterkiefer hinunter und das Handy aus der Hand. Fortan war Funkstille angesagt.
Ich vermute, dass ihn eine Telefonrechnung erwartete, die höher war als die Kosten seines kompletten Urlaubs.


Sinai 2004:

Wir besuchten auf der Halbinsel Sinai eine Beduinenfamile. Mohamed Taher, der Mechaniker aus meiner Geschichte „Die wundersamen Hände des Mohamed T.“, lebte dort mit seiner Erstfrau und zwölf Kindern.
Die 17-jährige Tochter sei bereits einem jungen Mann versprochen, erzählte uns der Vater, der aber die als Brautpreis geforderten drei Kamele noch nicht abgeliefert hätte. An einer anderen Stelle wohne seine zweite Frau mit acht und woanders noch eine Frau mit sieben gemeinsamen Kindern.
Ob das alles der Wahrheit entsprach, konnten wir nicht überprüfen.


Ägypten 2005:

Tischgespräch während unserer Nilkreuzfahrt. Beim Dinner stellte ein Mitreisender die Frage, ob ich schon einmal in Ägypten gewesen sei. Als ich das bejahte, sagte er zu mir: „Dann sind Sie der Herr Albers. Ich kenne Sie vom Internet her.“


Benzinpreise in Ägypten:

Im Mai 2008 beklagte sich der Fahrer unseres Minibusses darüber, dass der Preis für Benzin innerhalb eines Monats von umgerechnet 0,15 auf 0,20 Euro je Liter gestiegen sei.
Diesel kostete nach wie vor 11 Piaster = 0,13 Euro je Liter.


Ägypten 2008:

Jemand berichtete uns, dass ein in Makadi Bay im Bau befindliches Hotel sogar über ein Freilufttheater verfügen werde: „Ein Amphibientheater.“


Hemdenkauf in Thailand 2007:

Etwa zur Nachmittagszeit betraten wir einen dieser halboffenen Verkaufsstände auf der Insel Koh Chang, um ein paar Hemden für mich zu erstehen. In der Auslage fanden sich sehr gut verarbeitete Produkte weltbekannter Hersteller. Natürlich waren es alles Fälschungen, allerdings täuschend echte.
Wir wählten vier Hemden mit dem Krokodilsabzeichen aus und schauten nach dem Personal. Niemand war zu sehen. Ich rief mehrfach „Hallo“, bis sich unter einer Garderobenstange etwas rührte und eine ältere Frau hervor krabbelte, die dort vermutlich die Mittagspause verbracht hatte.
Ich fragte sie, wie teuer die vier Hemden seien. Sie sah sich meine Kollektion an und tippte dann Zahlen in ihren Taschenrechner und zeigte auf das Display, auf dem 1400 zu lesen war.
„Maak, maak!“, sagte ich (teuer, teuer) und tippte meinen Vorschlag in den Rechner. Mit der Zahl 1000 war die Verkäuferin absolut nicht einverstanden. Sie machte ein Gegenangebot von 1300 Thailändischen Baht, was etwa 30 Euro bedeutet hätte.
Ein erneutes „Maak, maak!“ war mein Kommentar.
Zwischenzeitlich hatte Angelika noch ein weiteres Krokodilhemd gefunden und legte es zu den vier anderen über meinen Arm.
Ich schrieb abermals die Zahl 1000 in den Taschenrechner. Damit war die Frau einverstanden, was uns sehr überraschte. 1000 THB (23 Euro) für vier Hemden fand sie nicht akzeptabel, aber fünf gab es zu diesem Preis.
Das Geheimnis dieser Verkaufsstrategie habe ich bis heute nicht ergründet.
Übrigens waren die Hemden von hervorragender Qualität.


Souvenirkauf in Kenia 1994:

Überall in den zahlreichen Touristengebieten Kenias kann man Schnitzereien kaufen, die hin und wieder erstaunlich gute Handarbeiten sind. Es wird aber auch nach Strich und Faden versucht, die teils ahnungslose Kundschaft über den Leisten zu ziehen.
Wir sahen uns in Mombasa bei einem jungen Mann eine Kollektion hübscher Figuren an, die schön schwarz glänzten und aus Ebenholz geschnitzt sein sollten, wie er immer wieder betonte. Oft wird aber statt des teuren und raren Ebenholzes nur billiges Holz benutzt. Die Oberfläche wird mit schwarzer Schuhcreme eingerieben und schon - Simsalabim! - hat man es in Ebenholz verwandelt und den Verkaufspreis explodieren lassen.
Wir aber waren auf der Hut. Ich kratzte an einer dieser Figuren mit dem Fingernagel über das „Ebenholz“ und hatte prompt Schuhcreme darunter. Den jungen Mann stellte ich freundich zur Rede und warf ihm vor, uns beschummeln zu wollen. Er war plötzlich ganz kleinlaut und gab seine Schandtat zu, mit Schuhcreme nachgeholfen zu haben. Er versuchte das so abzumildern: „Aber teure Schuhcreme.“


Bier in Los Angeles:

Zum Hotel Four Points by Sheraton gehört die Bierkneipe “T.H. Brewster’s Brew Pub”, in der wir Ende Dezember 2005 öfter waren.
Dort gab es 72 Biersorten. Die teuerste war Deus Brut des Flandres aus Belgien mit 11,5 % Alkoholgehalt. Die 750 ml-Flasche kostete 49 US$.


Prostitution in Thailand:

Tipps für die Oldies, Stand 2007: Mieten Sie Ihr "Mädel" nicht auf einer Insel, sondern möglichst in Pattaya. Auf Koh Chang beispielsweise nimmt die Schönheit ca. 3.000 THB für die Nacht. In Pattaya kostet sie ca. 4.000 THB für die Woche. Schauen Sie sich das Objekt Ihrer Begierde auch bei Tageslicht an, denn nachts sind alle Katzen grau.
Sicher hilft Ihnen die chemische Industrie, die entsprechenden Leistungen zu bringen, damit die ganze Angelegenheit für Sie nicht zu einer Blamage wird. Denken Sie auch daran, dass jährlich etwa 160 ältere Herren den Rückflug in einem völlig unromantischen Zinksarg antreten müssen, weil sie ihre Kräfte überschätzt, den Alkohol, das Klima und die Ansprüche der Frau jedoch unterschätzt hatten.


Kipper und Klatscher in Flugzeugen:

„Kipper“. Diese Typen kennt man, nicht wahr? Das sind die Zeitgenossen, die ihre Rückenlehne während des Fluges ständig nach hinten gekippt haben, wenn es für sie auch noch so unbequem ist; selbst während des Essens. Spricht man sie freundlich an, glotzen sie doof. Und das sind die, die nach der Landung kindlich-naiv in die Hände klatschen. Kipper und Klatscher - die Schrecken der Lüfte.
Sollten Sie auch zu diesen Typen gehören, überdenken Sie Ihre Gepflogenheiten.



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