Döneken Nr. 61 - 70



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Es war Vatertag 1966 als wir bei Helgoland ankerten. War ein sehr gemütlicher Tag, z.B. wurde zwischen den Minenschienen gekegelt, die Seeziegen hatten zwischen Aufbau- und Oberdeck mittels einer Plane einen Wasserfall konstruiert und es gab noch andere Aktivitäten. Nachts gab es dann noch einen NATO-Alarm, der aber auf Anordnung des Kommandanten überhört werden durfte, da wir dank reichlichem Alkoholkonsum wohl im Zickzack gefahren wären.
Am anderen Tag liefen wir Cuxhaven an, um dort mit Z 3 das Wochenende zu verbringen. Am Montag, 22. Mai 1966, liefen wir morgens wieder aus, um nach Kiel zurückzukehren. In der Elbmündung bekamen wir schon einen vor den Ar...., und unser Kommandant (er war ja nicht seefest) wollte durch den Nord-Ostsee-Kanal nach Hause schippern. Der Kommandant von Z 3 bestand aber darauf, um Skagen zu fahren. So geschah es auch, aber nur bis in Höhe von Sylt. Dort bekam Z 3 durch das schwere Wetter Risse im Oberdeck. So kehrten wir um nach Brunsbüttelkoog und gingen dann doch durch den Kanal. Peter Engler



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Es war im Juni/Juli 1965 in den USA als ich den IO Harre fragte, ob ich nicht auch zum F 1-Lehrgang könne (schließlich hatte ich genug Kameraden den Dampfer verlassen sehen, die dann als Maate wiederkamen). Daraufhin bekam ich von ihm folgende Antwort: "Engler, Du bist ein guter Versorger und wirst deshalb zum 1. Oktober zum Obergefreiten befördert. Aber Du bist kein Soldat und so einen Mann wie Dich möchte ich deshalb nicht als Unteroffizier in der Marine haben".
Das war eine klare Antwort, und so wurde ich später Obergefreiter mit Narrenfreiheit, d.h. alter Fletcher-Adel mit Leuten wie die Seeziege Pit Lembcke, den Heizern "Atos" und Luggi Fuchs u.v.a.m. Peter Engler



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1966 wurde ich, sehr zum Leidwesen der Schiffsführung (von wegen kein Soldat), mit den Stimmen aller Fachrichtungen zum Vertrauensmann gewählt. Es war ein ruhiger Job, nur ein Häuptling der Seeziegen sorgte dafür, dass ich ab und zu etwas zu tun bekam. Er war ein ruhiger, aber einfältiger Zeitgenosse, der nur unter Alkoholeinfluss etwas unberechenbar wurde. So spielte er z. B. einmal, nachdem andere Seeziegen ihm sagten er wäre zu feige, beim Pönen an Oberdeck mit der Farbpütz Fußball, was natürlich eine große Sauerei ergab. Mir gelang es aber beim IO dafür zu sorgen, dass seine Strafe nicht allzu streng ausfiel. Nur bei seiner letzen Dummheit konnte ich ihm nicht mehr helfen.
Wir lagen eines Abends vor Dänemark vor Anker, und ich ging in die Cafeteria um ein Bierchen zu trinken. Hier sah ich den Häuptling mit anderen Kartenspielen, und zwar um Geld. Ich schaute etwas zu und merkte, dass der Häuptling schon reichlich abgefüllt war. Dadurch verlor er auch am laufenden Band, so dass ich ihm sagte, er solle aufhören zu spielen, um nicht sein letztes Geld zu verlieren. Er aber war stur und meinte, er hätte noch genug Geld und würde auch wieder gewinnen. Also ließ ich ihn gewähren. Am nächsten Morgen beim Wecken wurden von den Offizieren die Spinde und Backskisten in den Decks kontrolliert. Später stellte sich heraus, dass nach dem Portemonnaie eines Offiziers gesucht wurde, das diesem in der Nacht gestohlen worden war. Es wurde aber nichts gefunden. Kurz danach wurde dann dieser Häuptling festgenommen und erst mal in der Vorpiek eingesperrt. Ein anderer Mannschaftsdienstgrad hatte ihn nämlich in der Nacht bei den Offizierskabinen gesehen und dieses dann nach der Kontrolle gemeldet. Der Häuptling wurde befragt und gab zu, die Geldbörse gestohlen zu haben, um seine Spielschulden bezahlen zu können. Die Geldbörse habe er danach außenbords geworfen, was dann unseren Tauchern eine zusätzliche Arbeit bescherte, sie durften nämlich die Börse suchen. Diese wurde sogar gefunden, aber auch noch einige Essentabletts. Somit war der Fall klar und ich konnte nichts mehr für ihn tun, denn es war ja Kameradendiebstahl und der wurde schwer bestraft. Jetzt ging es nur noch darum, ihn nach Deutschland zu überstellen, was folgendes Problem aufwarf: Die Begleiter eines Häftling mussten bewaffnet sein (kenne ich aus eigener Erfahrung). In Deutschland wäre das kein Problem gewesen, aber wir befanden uns vor Dänemark und damals war es deutschen Soldaten noch untersagt, sich im Ausland mit offener Waffe zu bewegen. Ob und wie das Problem gelöst wurde habe ich leider nicht mehr erfahren können. Auch weiß ich nicht, wie seine Strafe ausgefallen ist. Peter Engler



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Jetzt, Peter, wo du im Döneken 62 die Namen Atos und Luggi Fuchs erwähnst, sehe ich die beiden Ölfüße förmlich vor mir stehen. Atos war so ein Riesenkerl, gutmütig und teddybärartig. Luggi Fuchs war schlank, kleiner und eher schmächtig. Ihn hatte ich sofort am Tag meiner Ankunft auf Z 1 kennengelernt. Im Waschraum sah ich Luggi vor einem Waschbecken stehen. Er betrachtete sein Gesicht im Spiegel und drückte an seiner Frisur herum; er bemerkte mich dabei nicht. Ganz offensichtlich war sein Ziel, eine Ähnlichkeit mit Elvis Presley herbeizuführen. Seine Frisur mit den langen Koteletten passte schon, nur wich die Haarfarbe von seinem Vorbild ab, denn Luggi war brünett. Er begutachtete sich weiterhin im Spiegel und setzte dabei verschiedene Mienen auf. Schließlich betrachtete er sein Gesicht aus dem Halbprofil, wobei er seine Kaumuskeln immer wieder anspannte und lockerte. Dazu reckte er seinen Brustkorb etwas hinaus und raunte seinem Spiegelbild halblaut zu: „Baby“. Dann erst bemerkte er mich und war ziemlich erschrocken. Möchte wissen, für wen er diesen Text geprobt hatte. Heinz Albers



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...und noch eine kleine Geschichte zur Amerikafahrt 1965.
Eines Tages besuchten mein Versorgerkollege Karl-Heinz Last und ich in Norfolk eine Stützpunktkantine. Dort sah Karl-Heinz am Tresen eine stramme Mutter mit einem gewaltigen Hintern sitzen und meinte, dass er mit der schon etwas anfangen könne. Da er selbst kein Englisch sprach wollte er, dass ich die Walküre nach dem Preis für ein Nümmerken fragen sollte. Das traute ich mich aber doch nicht und war froh, als ein amerikanischer Lord sich zu uns an den Tisch setzte. Diesem trug ich dann das Anliegen von Karl-Heinz vor, und er stand auch prompt auf und sprach mit der Dame. Diese drehte sich um und besah sich Karl-Heinz (auch nicht gerade der Schmalste). Zurück an unserem Tisch teilte er uns die Antwort des brauereipferdähnlichen Geschöpfes mit:
"Wenn er gut ist, kostet es gar nichts, ansonsten 25 Dollar." Karl-Heinz dachte lange nach und fragte mich schließlich, was er machen solle. Ich konnte ihm nur antworten, dass er es sich gut überlegen und daran denken solle, dass 25 Dollar immerhin für uns 100 DM wären. Nach weiterem Nachdenken verzichtete er dann mit der Begründung, er wisse ja nicht ob er den Ansprüchen der Dame gewachsen wäre und schließlich seien 100 DM viel Geld. Peter Engler



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Es war mal wieder eine Ölübernahme auf See angesagt. Zum Verständnis sei darauf hingewiesen, dass die Fletcher ein mittelschweres Öldestillat benötigten, so ein Zwischending aus Diesel und Teer. Die Pumpenmeisterei und ihre "Pumpendödel" waren für dieses Manöver zuständig. Die Ölbunker waren leider über das ganze Schiff verstreut, d.h. es gab zig Bunker, die über ein Rohrleitungssystem miteinander verbunden waren. Von kleinsten Bunker von einer Tonne Kapazität bis zu Bunkern von mehreren zig-Tonnen war alles vorhanden. Leider führten die Peilstutzen dieser Bunker nicht ins Freie, sondern endeten oft in den Schlafdecks oder wie in diesem Fall im Mannschaftswaschraum.
Die Kunst der Pumpendödel bestand darin, die Bunker nach und nach gleichmäßig zu befüllen. Dazu war erforderlich, dass Ventile und Schieber betätigt werden mussten, von zum Teil gerade an Bord gekommenem Maschinenpersonal, das nur über Befehlsübermittler (BÜ) ihre Befehle zum Aufmachen oder Schließen der Schieber und Ventile bekam.
Nun muss bei der vorgenannten Ölübernahme etwas schief gegangen sein. Es war wohl ein Schieber für den Bunker unter dem Waschraum nicht rechtzeitig geschlossen worden. Und so drückte das Öl über den Peilstutzen in den Waschraum und nach kurzer Zeit standen dort ca. 20 bis 30 cm zähes schwarzes Öl auf dem Fußboden. Als der Schaden bekannt war, war guter Rat teuer. Bis man dann auf die Idee kam, den Ölbunker leer zu pumpen und das Mannloch zum Bunker, das sich ebenfalls im Boden des Waschraums befand, zu öffnen. Dazu musste man aber in die 30 cm hohe Ölbrühe steigen und mittels eines Schlüssels die vielen Schrauben zum Mannloch öffnen. Das war aber für den Oberpumpendödel Heinz Herzberg kein Problem. Er entledigte sich seiner Bordschuhe und Socken, krempelte die Hosen auf und stieg in das Ölbad. Kurze Zeit später konnte das Öl ablaufen, die Schrubber traten in Aktion, tonnenweise kam unser Reinigungsmittel "P3" zum Einsatz, und am Abend konnten die Mannschaften sich wieder duschen, sofern Frischwasser vorhanden war. Ernst Thole



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Während unserer Werftliegezeit in Philadelphia bekamen wir die Möglichkeit, einen Tagesausflug nach New York zum Besuch der Weltausstellung "Worlds Fair" zu machen. Leider war es an unserem Tag sehr diesig. Trotzdem beschloss meine kleine Gruppe von 4 Lords, nach einem Schnelldurchgang über die Worlds Fair noch auf das Empire State Building zu fahren. Gesagt getan, aber von dort oben konnten wir fast nichts mehr erkennen.
Plötzlich hörten wir hinter uns eine bekannte Sprache. "Das sind ja Deutsche!"  Wir drehten uns um und sahen uns einem älteren Ehepaar gegenüber. Während die Frau uns fragte, wo wir lägen und was wir geladen hätten, las der Mann unser Mützenband und erklärte seiner Frau, dass wir Teil einer Kriegsschiffsbesatzung seien, worauf sie ganz entsetzt fragte: "Haben wir schon wieder Krieg?" Wir verneinten dieses natürlich und kamen mit diesen Leuten ins Gespräch. Wir erfuhren, dass es sich um Ukrainer-Deutsche handelte, die sich rechtzeitig vor dem 2. Weltkrieg in die USA abgesetzt hatten. Der Mann fragte uns u.a., was wir als deutsches Kriegsschiff in den Staaten machten. Wir erklärten, dass unser Zerstörer eine Leihgabe der USA sei und wir deshalb erst in Philadelphia in der Werft lägen, um danach mit anderen Schiffen der NATO von Norfolk aus ein Refreshertraining machen würden. Nachdem wir erklärt hatten was Refreshertraining bedeutet, bekam der Mann einen Lachanfall und sagte folgende Worte, die ich nie vergessen werde: "Was soll das denn? Die Deutschen hatten schon Kriegsschiffe, als die Amis noch mit Kanus hinter den Indianern hergejagt sind." Peter Engler



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Auf der Überfahrt 1963 nach Norfolk gab’s laut IO Hillmann kein Bier.
Die Lasten von Zerstörer 1 waren aber voll mit diesem Stoff,  u.a. auch die Munitionskammern 32 und 33.
Die Jungs, die täglich die Temperatur in den Munitionskammern messen mussten, kamen regelmäßig zu mir und meldeten.“ Herr Obermaat, wir haben schon wieder Seeschaden in der Kammer 33.“ Ich wusste gleich was los war. Meine Frage war: „Habt Ihr aufgeklart?“ Prompte Antwort: „Jawoll Herr Obermaat!“ 
Ich ging dann zum VO Lt.z.S. Leßmann und machte Meldung. Der hatte Verständnis und eine Kladde mit dickem Stift.
Beim Einlaufen in Norfolk standen auf der Pier palettenweise Bier. Ich meine es waren ca. 1.000 12er Kartons für jedes Schiff. Nach der Übernahme fehlten 24 Kartons. Ob zu wenig auf den Paletten oder ob sie in den Decks verschwunden waren, wer weiß das schon? Dieter Freund



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Es war der erste Landgang in Kiel, April 1963. Arnim Wege, ich, sowie einige weitere Kameraden von Zerstörer 1 gingen gemeinsam auf Erkundung nach Kiel. Wir hatten alle unser Uniformen an und fühlten uns wie "alte Seebären".
Wenn man an der Wasserseite entlang nach Kiel geht, kommt man unweigerlich an einer Spelunke vorbei. Natürlich legten wir den Kurs direkt nach dort auf die Eingangstür ausgerichtet aus.
Vorweg stürmte Arnim als erster zur Tür und wollte sie gerade öffnen. In diesem Moment wurde sie von innen heftig aufgestoßen, und einige sich prügelnden Männer stürzten heraus. Arnim konnte seinen Kopf nicht mehr rechtzeitig in Sicherheit drehen. Er erhielt sofort einen Faustschlag aufs Auge mit dem Erfolg einer intensiven Verfärbung und Verdickung.
Seit diesem Vorfall war Arnim nie wieder als erster an eine Kneipentür gegangen. Er hatte sich immer im Hintergrund gehalten und erst ein mal die Lage gepeilt. Helmuth Weiher




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Ich hatte vermutlich als einziger der damaligen Marine Gefechtsberührung gehabt und erlebt.
Das 1. Zerstörergeschwader hatte 1964 Übungszielschießen in der Ostsee. Z 1 assistierte mit seiner Besatzung; einige Kameraden wurden daher zum Scheibenkommando auf dem Schlepper Eisvogel einquartiert. Ich übernahm den Sprechfunkverkehr, Z1 sicherte, Z 2 hatte Schießprogramm. Es herrschte starker Nebel, es wurde nach Radar geschossen.
Während des routinemäßigen Funkverkehrs, in dem ich Ergebnisse usw. durchgab, hörte ich ein heftig brausendes Geräusch. Dem folgte ein lauter, dumpfer Knall, gefolgt von viel Staub und wirbelnden Holzsplittern. Kurz gesagt, der Zerstörer hatte zu gut "Ziel aufgenommen". Nach Radarkontakt wähnte man, die Scheiben anvisiert zu haben. In Wirklichkeit war es der kleine friedliche Schlepper.
Genau unter mir, einen knappen halben Meter über der Wasserlinie, schlug die Granate (Übungsteil mit Sand gefüllt) ein und riss ein größeres Loch auf. Direkt unter meinem Platz befand sich die Kapitänskammer; und in dieser die versiegelte Zolllast. Neben den anderen Teilen des Schleppers wurde auch diese verwüstet und etliches Flaschiges vernichtet. Nachdem ich die Schießaktion stoppen konnte und die nächste Salve nicht mehr kam, teilte die Schlepperbesatzung den unbeschädigten Rest der Zolllast unter sich auf und eröffnete eine Trinkheilkur.
Meine Kollegen, insbesondere der Arnim am Funk, hatten das Gefühl, mir sei der Schreck wohl auf die Stimmbänder gegangen. Die hätten sich so monoton angehört und nicht mehr der normalen Modulation entsprochen. Helmuth Weiher



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Es war mal wieder in der U-Messe eine allgemeine Feier angesagt. Als die Uhr dann auf Mitternacht zuging, wurde der Appetit auf etwas Essbarem größer. Die Nahrungsbeschaffung um diese Zeit war auch bei bester Connection zum Smut nicht so einfach. Nun ging die Gier nach einer Kugellagersuppe, die allgemeine Erbsensuppe hatte diesen Namen in den vorgenannten Kreisen erhalten, so weit, dass ich aufgefordert wurde, diesem Notstand ein Ende zu bereiten.
Der Hintergrund dieser Auswahl war die Tatsache, dass ich einen PKW der Marke VW Käfer Standard besaß. Na ja, ich habe mich breit schlagen lassen, nahm zwei dieser einmaligen Pützen mit Henkel aus der Cafeteria mit und fuhr damit zu einem Imbiss am "Gaza-Streifen" (so wurde von uns der Rotlichtbezirk Kiels genannt). Hier wurde die Erbsensuppe verladen und auch kurz auf den Gasherd aufgewärmt. In diesem Augenblich kamen ein paar Lords von den Zerstörern in diesen Tempel und bekamen den Mund nicht mehr zu, als sie ihre altvertraute Pütz hier auf dem Herd sahen. Ich bin später noch paar mal zum Gaza-Streifen gefahren und habe "Kugellagersuppe" holen müssen. Ernst Thole



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An die Beschaffung der "Kugellagersuppe" kann ich mich auch noch gut erinnern. War sie doch eine Abwechslung zu unseren sonstigen Nachtmahlzeiten, die eigentlich auch nur für die Mittelwache vorgesehen waren. Wir hatten in der U-Messe eine elektrische Bratpfanne. Brot und Butter fanden wir in der Essenausgabe. Das Brot wurde dann in der Pfanne mit Butter gebraten. Ein bisschen gesalzen schmeckte dies hervorragend. Ich habe dann so manches Mal mit Bauchschmerzen in der Koje gelegen. Auch gab es Kameraden, die nach dem Landgang Kohldampf schoben und dann Hähnchen grillten. In der Essenausgabe war eine Gefrierbox, in der mitunter gefrorene Gummiadler lagen. Ich kann mich erinnern, dass einmal so ein Adler "ausgeliehen" wurde. An der Außenwand der Spülmaschine war ein Wasserhahn, aus dem fast kochendes Wasser kam. Hier wurde der Adler aufgetaut und vorgegart und anschließend mit einem Bügeleisen fertig "gegrillt". Halb gar wurde der Vogel dann verzehrt. Dieter Freund



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Zerstörer 1 in Norfolk 1963. Landgang.
Wir gingen durch die Hauptwache des Stützpunktes.
Ein Kamerad sieht einen Eisautomaten (Aufschrift ICE). Er kramt seinen Heuersack raus und steckt eine passende Münze in den Schlitz, drückt auf den Knopf und bekommt eine braune Thermotüte.
"Was ist das denn?" "Für dein Eis", sagte ich. "Willst du mich verarschen?" Ich lachte.
Plötzlich - rödel, rödel, rödel - kommt sein "Eis". Die Augen hättet Ihr sehen sollen. Im Fach war kein Speiseeis, sondern normale Eiswürfel. Wir lachten alle, nahmen jeder einen Würfel und lutschten das Eis. Mir war der Unterschied zwischen Ice und Icecream bekannt. Dem Kameraden danach auch.
Diese Eis-Automaten fand man an jeder Ecke, während sie in Deutschland völlig unbekannt waren. Sie lieferten Eiswürfel oder zerkleinertes ("crushed") Eis für Getränke. Später erkannten wir die Notwendigkeit dieser Automaten. Die Amis nahmen kaum ein kaltes Getränk zu sich, ohne es zusätzlich mit Eiswürfeln anzureichern. Dieter Freund


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