Khao Lak - Thailand 42 Fotos und Infos von © Heinz Albers
Wir waren vom 24.02. bis 14.03.2004 in Khao
Lak. Wir wohnten dort in dem herrlichen Hotel "Coralia Magic Lagoon" am
Khuk Khak-Beach. Das Hotel, das später "Sofitel Magic Lagoon" hieß, gibt
es nicht mehr. Es wurde am 26.12.2004 von einer gewaltigen Flutwelle
(Tsunami) vernichtet. Von den 415 Gästen kamen 209 ums Leben. Von den
320 Hotelangestellten starben 99.
Einen ausführlichen Bericht eines Mannes, der
die Katastrophe um Haaresbreite überlebt hatte, gibt es am Ende dieser
Seite.
Das frühere Coralia Magic
Lagoon / Novotel / Sofitel / Kempinski / Rixos / Cher Fah
hat einen neuen Namen bekommen:
JW Marriott Khao Lak Resort & Spa
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Die Menschen Khao Laks haben hart daran gearbeitet,
die Spuren der Katastrophe zu beseitigen, die Region wieder aufzubauen
und sie zu das werden zu lassen, was sie einst war: ein kleines Paradies
auf Erden.
Internationale Hotels und viele kleine
Bungalowanlagen sind schöner denn je errichtet worden. Ein Besuch Khao
Laks ist unbedingt empfehlenswert. Denn hier findet man noch
Beschaulichkeit.
Vergessen wir aber nicht den schrecklichen
Weihnachtstag des Jahres 2004!
Hier ist der Bericht eines Bekannten aus Khao Lak,
dem es gelungen war der Flutwelle zu entkommen; geschrieben ein paar Tage nach
der Katastrophe:
...ich weiß nicht, wie ich anfangen soll, meine Hände zittern noch, dass ich
kaum die Tasten drücken kann. Aber wichtig ist, wir leben noch.
Ich habe zwar alles verloren, kein Resort, kein richtiges Zuhause mehr. Im
Moment sind wir noch obdachlos und leben draußen in der Nähe eines Wasserfalls.
Das Thailändische Rote Kreuz versorgt uns aber gut, so dass wir wenigstens
frisches Wasser und etwas zu Essen haben.
Was wir bis jetzt erlebt haben übertrifft bei weitem jede menschliche
Vorstellungskraft. Folgendes spielte sich am Morgen des 26.12.04 ab:
Gegen 10 Uhr war ich mit meiner Tochter im Resort und arbeitete. Ein Gast von
meinem Bungalow kam zu mir und fragte, ob ich etwas im Radio gehört hätte. Ich
sagte nein, warum. Er sagte, das Meer bilde sich extrem zurück. Da ich nur 80
Meter von dem Strand war, schaute ich Richtung Meer hinaus, und bekam fast einen
Schock. Ich sah nur noch ein großes Korallenriff, das sich ungefähr 1500 m von
dem Beach weg befand. Und das Meer war WEG...einfach weg! Kein Tropfen Wasser
mehr da.
Wenn ich das nicht selber erlebt hätte, würde ich jedem sagen, er lüge wenn er
so was behaupten würde.
Ich schnappte meine Tochter und fuhr mit meinem Motorrad so schnell ich konnte
weg. Nach ca. 200 m kam ich an die Straße, die hinauf zur Hauptstraße führte.
Bei der Einfahrt in die Straße kamen schon weit über hundert Menschen, die um
ihr Leben rannten. Ich blickte nochmals Richtung Meer und sah eine riesengroße
Wasserwand, die auf das Land zuschoss. Jetzt ging der Wettlauf mit dem Tod für
mich und meine Tochter los. Bis zur Hauptstraße sind es 1300 Meter. Ich fuhr um
mein Leben, was das Motorrad hergab. Meine Tochter schlug mich immer auf den
Rücken und schrie weinend....Papi...Papi...schneller...schneller…das Wasser
kommt!
Ich sah in den Rückspiegel und sah die Flut kommen. Wir schafften es bis zur
Hauptstraße, und da ich ortskundig war, wusste ich, dass es nur eine Straße gab,
die in das Landesinnere führte, und zwar beim Tempel. Aber bis zu dieser Straße
musste ich ca. 300 Meter fahren, und zwar parallel zum Strand. Ich erreichte die
Einfahrt in den Tempel noch und fuhr Richtung Anhöhe. Dann kam das Wasser und
riss uns weg. Da die Flutwelle dort aber keine große Kraft mehr hatte, und bis
zu diesem Zeitpunkt schon ca. 30 Hotels mitgerissen hatte, haben wir es mehr
oder weniger nur mit leichten Verletzungen überlebt. Meine Tochter erlitt einen
Schock. Sie musste dieses Bild der Verwüstung und die vielen toten Menschen
sehen. Es war ganz grauenhaft.
Wir haben Familienangehörige, Freunde und Bekannte verloren. Die Zahl übertrifft
100.
Drei Tage später fasste ich Mut und ging in mein ehemaliges Resort. Nur das
Problem war, ich fand es nicht mehr, weil alle Hotels völlig vom Erdboden
verschwunden waren. Ich hatte überhaupt keine Orientierung mehr, wo mein Resort
gestanden hatte. Nach längerem Suchen und unter fast undurchdringlichem Schutt
habe ich dann den Platz von meinem Resort gefunden. Es war grauenhaft! Ich fand
in meiner Anlage noch 8 Tote, konnte aber nicht feststellen, um welche Personen
es sich handelte, da die Leichen schon sehr verwest waren und grauenhaft
ausgesehen haben. Zum ganzen Übel kam noch hinzu, dass die gesamten Einnahmen
von den letzten 3 Wochen in meinem Tresor lagen. Diese wollte ich am Montag auf
die Bank bringen. Nun ist auch dieses Geld weg, das wir sicher gut gebraucht
hätten, um die Familie in der nächsten Zukunft zu ernähren.
Ich habe mit der Botschaft in Bangkok Verbindung aufgenommen. Man hat uns
sofortige Hilfe zugesagt und organisierte meinen Transport in die Heimat. Ich
werde vorläufig bei meiner Mutter wohnen. Da ich ja auch dort nichts mehr habe,
muss ich mir ein neues Leben aufbauen. Und vor allem schauen, dass ich meine
Familie und Angehörigen in Thailand unterstütze. Nach neusten Meldungen sind im
Gebiet Khao Lak mindestens 5000 Tote zu beklagen, und es gibt nochmals so viel
Vermisste...“
(Der Autor möchte nicht genannt werden.)
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